Ob daheim im Wechselgebiet oder weiter weg in Finnland und Schweden, die zwei schmalen Bretteln haben es den Kienthalern angetan...
Langlaufen in Finnland
Nach acht Jahren Finnland-Abstinenz war unsere Gruppe wild entschlossen wieder eine Langlaufwoche
durchzuführen. Nach einigen „wohin fahren wir Plänen“, die alle wieder verworfen wurden, hatte Friedl
einen heissen Tip bekommen, Nature Point in Paljakka Mittelfinnland. Am 27. 2. 2010 war es dann so weit.
Wir waren eine Gruppe von 6 Personen. Gleich am Flughafen die erste Schwierigkeit - Übergepäck –
Kostenpunkt 90€. Nachdem die Eincheckformalitäten erledigt waren hatten wir gerade noch Zeit für ein letztes
Bier zu kulanten Preisen. Bis Helsinki hatten wir einen ruhigen Flug. Dann ging es mit einstündiger Verspätung
per Flugzeug weiter nach Kaajani. Dort wurden wir mit einem Auto Lodge abgeholt. Nach etwa einstündiger
Fahrt erreichten wir unser Ziel. Nature Point - eine ehemalige Schule wurde von den jetzigen Besitzern zu
einer Lodge umgebaut. Dort wurden wir gleich auf Deutsch begrüßt. Grüß euch, ich bin der Siegi und
stamme aus Radstatt!
Siegi ist mit einer Finnin verheiratet. Gemeinsam mit ihren beiden Söhnen bewirtschaften sie diese kleine aber feine Herberge. Außer unserer Gruppe waren noch 6 holländische Gäste dort. Den Anreisetag ließen wir mit einem köstlichen Nachtmahl und einigen Gläsern Wein und Bier am offenen Kamin ausklingen. Nach einem gemütlichen und reichhaltigen Frühstück starteten wir zu unserer ersten Tour. Bei leichtem Schneefall liefen wir zum Loytoyärvi, weiter nach Pirumthurko und zurück nach Paljakka. Dort machten wir Pause in einem Kotta. Dieser war ganz einfach bewirtschaftet. Tee, Kaffee, nix mit Bier oder Glühwein wie das ja bei uns der Fall ist. Nach der Rast liefen wir noch nach Möhnsuokarve und danach zurück zu unserem Quartier. Insgesamt 30,5 km und 500 Hm. Am nächsten Tag hatte der Schneefall aufgehört. Voll Elan starteten wir unsere nächste Tour. Nach 6 km kamen wir in den ältesten Wald von Finnland. Diesen gibt es seit 1650-1660 . Durch tief verschneite gespurte Waldwege ging unser Weg nach Volaisten. Nach etlichen km erreichten wir einen unbewirtschafteten Kotta. Dort machten wir Rast und aßen unseren mitgebrachten Imbiss. Danach wollten nur Gerhard , Gerlinde und ich noch ein Stück Richtung Ukhohalla laufen. Nach kurzer Zeit trafen wir auf eine Wegkreuzung mit Hinweistafel Ukhohalla 5-6-7- km in zwei verschiedene Richtungen?? Nun hatte uns der Ehrgeiz gepackt, da müssen wir hin. Aber wir mussten natürlich unsere Freunde verständigen. Kein Problem, Gerhard hatte ja sein Handy dabei. Wir rufen Fritz an, der war ja im Kotta zurückgeblieben. Gute Idee – aber keine Nummer. So riefen wir Friedls Frau in Österreich an. Die sagte Fritz bescheid, der rief dann wieder uns an das er die Nachricht erhalten hat. „Moderne Kommunikation“ und Gelächter auf allen Seiten. Wir entschieden uns dann für die 6 km Variante .Bei wieder einsetzendem leichten Schneefall glitten wir Richtung Ukhohalla. Dort genehmigten wir uns ein wohlverdientes Bier. Danach ging es zurück zu unserem Quartier. Nach 56,5 km und einer Laufzeit von 9 Stunden kamen wir müde aber sehr zufrieden an. Am nächsten Tag machten wir eine schöne Runde durch das Waldgebiet. An diesem Tag legten wir in 5 Stunden Laufzeit ca 20 km und 150 Hm zurück. Mittwoch ging es wieder um 9.30h los. Wir wollten nach Kärsässn. Dort angekommen folgten wir einer Skidoo-Spur welche wieder durch tief verschneite Wälder führte. Auf dieser Strecke trafen wir nicht einen Menschen. Natur pur und nur wir 6, einfach herrlich. Tagesbilanz 35 km und 500 Hm in 4,45 Stunden. Donnerstag war unser letzter Langlauftag. Ulli wollte unbedingt die Tour nach Ukhohalla machen. Gerne begleitete ich ihn. Da in der Nacht starker Wind gegangen war mussten wir die ersten 20 km ohne Spur bewältigen. Wir kamen um 12 Uhr in Ukhohalla an. Nach kurzer Rast und nötiger Stärkung machten wir uns wieder auf den Heimweg. Diesmal war die Spur schon gezogen, und so glitten wir wie auf einem Samtteppich dahin. Als wir wieder im Nature Point ankamen hörten wir das Friedl und Gerlinde eine Schlittenhundefahrt gemacht hatten. Beide waren begeistert, Siegi bietet das auch an. Er hat vier Schlitten und 20 Hunde. Diese werden von den Söhnen betreut. Von denen erhält man auch die Unterweisung wie man mit Hund und Schlitten umgeht. Unseren letzten Abend ließen wir nach einem köstlichen Abendessen und einigen Gläsern Rotwein in der Kaminstube zu Ende gehen. Am nächsten Tag ging es wieder nach Hause, aber mit einem „ auf Wiedersehen Finnland“.
Hawliczek Franz Alp. Ges. Kienthaler
Wir treffen uns bei ausreichender Schneelage spontan am Feistritzsattel oder im Mollramer Wald !